3 Fragen an consult.IN: Studenten helfen Mittelständlern in der Krise

Neue Arbeitsprozesse, neue Strukturen: Covid19 verlangt einiges von kleineren Unternehmen ab. Diese Studenten wollen ihnen nun durch die Krise helfen.

Interview von Lisa Schwarzmüller, Mai 25, 2020

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Das ist eine sensationelle Nachricht für kleine und mittelständische Unternehmen, die von Corona besonders hart getroffen wurden: consult.IN ist eine studentische Unternehmensberatung der Technischen Hochschule Ingolstadt, die für die Zeit der Krise Kleinunternehmer und Mittelständler beim Kampf gegen die wirtschaftlichen Auswirkungen des Lockdowns unterstützt. Das Beste daran: Die Studenten stellen ihr Know-how und ihr Netzwerk aus Alumni, Professoren und Partnern dabei kostenlos zur Verfügung und wollen so dabei helfen, Arbeitsprozesse zu verbessern und zu implementieren. Wir durften ihnen auf den Zahn fühlen, wie das genau funktioniert und warum man das Angebot annehmen sollte.

1 | Ihr bietet gerade eine kostenlose Unternehmensberatung für Menschen an, die besonders schwer von der Krise getroffen sind. Wer genau kann sich an euch wenden? Wie wollt ihr den Menschen helfen?

Generell beraten wir jedes Unternehmen, fokussieren uns allerdings auf kleine und mittelständische Unternehmen in der Region Ingolstadt, die aufgrund von Corona in Schwierigkeiten stecken und wirtschaftliche Einbußen haben oder denen es an Zeit, Wissen und Kapazitäten fehlt, um sich anzupassen.
Während Corona konzentriert sich unsere Beratungsleistung auf Supply Chain Management, das sich mit Problemlösungen bei Lieferantenketten beschäftigt. Des Weiteren unterstützen wir im Change-Management, in dem wir Geschäftsprozesse anpassen und nachhaltig etablieren. Dazu gehört auch die Umstellung des Projektmanagements. Außerdem helfen wir bei der Implementierung von dezentralen Kommunikationsmöglichkeiten, um ein reibungsloses Arbeiten beispielsweise von zu Hause zu ermöglichen.

2 | Ihr seid ja eine sehr bunt gemischte Gruppe aus verschiedensten Disziplinen. Wie genau muss man sich die Zusammenarbeit mit euch vorstellen?

Zunächst sei gesagt, dass wir in unserem Beraterpool auf knapp 100 Personen aus verschiedenen Studiengängen aller Fakultäten zurückgreifen können. Außerdem haben wir Kuratoren, Partnerunternehmen und ehemalige Mitglieder, die uns mit Wissen aus der Wirtschaft zur Seite stehen, wodurch eine gewisse Qualität sichergestellt werden kann. Ein Projekt sieht konkret so aus, dass das Unternehmen mit einem Problem auf uns zukommt. Wir stellen dann ein Team aus Beratern zusammen, die in Zusammenarbeit mit dem Kunden Lösungen erarbeiten und Handlungsempfehlungen geben. Dabei legen wir Wert auf einen engen und ständigen Austausch mit dem Kunden. Aufgrund der aktuellen Corona-Situation wird der Großteil online stattfinden und nur bei großer Notwendigkeit tauschen wir uns mit dem Kunden vor Ort aus.

3 | Viele kleinere Unternehmen scheuen vielleicht davor zurück, sich an eine Unternehmensberatung zu wenden. Warum sollten sie den Schritt auf jeden Fall wagen?

In der derzeitigen Lage kommen Probleme auf, die es so noch nie gegeben hat oder nicht diesen Umfang hatten. In eine Beratung zu investieren birgt normalerweise ein gewisses finanzielles Risiko. Durch unsere Hilfe können Unternehmen in dieser Zeit risikofrei eine Beratung in Anspruch nehmen und damit einen Mehrwert für das Unternehmen generieren. Außerdem setzen sich Unternehmensberatungen durchgehend mit Innovationen und neuen Konzepten auseinander. Durch unsere Nähe zur Wissenschaft an der Hochschule wird das noch stärker thematisiert. Und da Beratungen in verschiedenen Branchen und Unternehmen unterwegs sind, verfügen sie über ein breit gefächertes Wissen und kennen  viele Problemstellungen, aber auch wie diese passend zum Unternehmen gelöst werden können. Allgemein zeichnen wir uns durch Flexibilität, Motivation und unser Netzwerk aus. Den Schritt sollte man also auf jeden Fall wagen.

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