5 News aus 7 Tagen (7.2.)

5 aus 7 - wir bereiten interessante Themen für die Hallertau auf. Dieses Mal: Initiative für genossenschaftliche Regionalvermarktung, Auseinandersetzungen ins Sachen Bienen- Volksbegehren nehmen an Härte zu, und mehr.

Bericht von Alfred Raths, Februar 7, 2019
1 | Miteinander für die Region

Ganz im Sinne der Nachhaltigkeit ist es, wenn Produkte des täglichen Bedarfs, wie etwa Käse, Fleisch, Obst und Gemüse, durch den Verbraucher direkt vom Erzeuger bezogen werden können. Immer mehr Kunden suchen bereits gezielt Lebensmittel aus regionaler Produktion und wollen wissen, wo und wie sie hergestellt werden. Die SPD im Landkreis Pfaffenhofen will deswegen eine regionale Vermarktungsgenossenschaft auf den Weg bringen und die hiesigen Verbraucher sowie Unternehmen aus Landwirtschaft, Gartenbau und Ernährungshandwerk an einen Tisch setzen. “Kleine, zentrale Läden und Märkte im ganzen Landkreis mit regional erzeugten Produkten für den täglichen Bedarf, geführt und verwaltet als Genossenschaft von den Erzeugern selbst, das wäre die ideale Struktur”, erläutert SPD-Kreisvorsitzender Markus Käser.

Zur Organisation wollen die Genossen auf bereits bestehende Strukturen zurückgreifen. Käser will nun zur weiteren Diskussion und Gestaltung das Kommunalunternehmen Strukturentwicklung des Landkreises bitten, die erste Koordination zu übernehmen. Das Projektbüro Boden-Allianz der Stadt Pfaffenhofen sollte nach Meinung der SPD auch hinzugezogen werden. Die Gründungsberatung für die Genossenschaft könnte als möglichen Partner den Genossenschaftlichen Prüfungsverband liefern. Interessierte können sich mit dem Kennwort „Von hier“ unter info@spd-paf.de melden.

2| Plakate pro Volksbegehren  geklaut, zerstört und überklebt

Die Auseinandersetzungen um das derzeit laufende Volksbegehren zur Förderung der Artenvielfalt nehmen offenbar an Härte zu. So meldeten die Beamten der Pfaffenhofener Polizeiinspektion jüngst, dass im Zeitraum vom 31. Januar bis 1. Februar im Stadtgebiet zahlreiche Plakatständer gestohlen oder beschädigt worden seien. „Hinweise auf den oder die Täter sind derzeit nicht vorhanden“, erklärte ein Polizeisprecher. Darum bitten die Ordnungshüter jetzt die Bevölkerung unter der Rufnummer (0 84 41) 80 95-0 verdächtige Beobachtungen zu melden. Der Gesamtschaden betrage laut Polizei bisher circa 500 Euro. Derzeit handelt es sich um 41 verschwundene Plakatständer und vier an Laternenmasten befestigte Plakate, die beschädigt wurden.

Laut Medienberichten kommt es dieser Tage in ganz Bayern zu Fällen, in denen Volksbegehren-Plakate geklaut, zerstört oder überklebt wurden. Wer hinter diesen Aktionen steckt, ist jedoch noch nicht bekannt. Ermittlungen wegen Diebstahl oder Sachbeschädigung werden von den jeweiligen Polizeidienststellen geführt. Die Eintragungsfrist zum Volksbegehren „Artenvielfalt & Naturschönheit in Bayern“, kurz „Rettet die Bienen!“, endet in ganz Bayern am 13. Februar.

3| Notarztdienst bleibt auf Kante genäht

Weiterhin auf straff geplant bleibt der Notarztdienst im Landkreis Pfaffenhofen. Dies wurde gestern bei der Jahres-Mitgliederversammlung des Vereins „Leben retten“ im BRK-Haus erneut deutlich. „Die Ausfallzeiten steigen in Pfaffenhofen deutlich an“, klagte Vorsitzender Altlandrat Rudi Engelhard. Problematisch sei es insbesondere in der Zeit zwischen 15 und 18 Uhr beim Schichtwechsel. Die Ausfallzeiten seien von zwei Prozent im Jahr 2016 auf knapp zehn Prozent im vergangenen Jahr gestiegen. „Es sind immer weniger Notärzte bereit und in der Lange, den Notarztdienst zu übernehmen!“ Überdies fehle es häufig auch an Rettungssanitätern. Zudem werde je nach Finanzierungskonstellation der Dienst immer unattraktiver für die Ärzte. Der Verein helfe hier, indem er den Aufwand der Ilmtalklinik für abwesende Ärzte ersetze. Der Verein gebe dafür 25.000 Euro jährlich aus.

Um ein mögliches „Abwandern der Notärzte“ zu vermeiden, werde der Verein die Zusatzpauschale um 60 Prozent anheben. Dies bedeute eine Anhebung von drei auf fünf Euro je Stunde und damit jährliche Mehrausgaben in Höhe von 15.000 Euro. Auch die Ausstattung des Schockraumes in der Ilmtalklinik wurde von „Leben retten“ unterstützt. So konnten dafür ein mobiles Absauggerät, eine Kinder-Notfalltasche und ein auch für Kinder geeignetes Video-Laryngoskop angeschafft werden. Insgesamt wurden dafür mehr als 3.000 Euro ausgegeben.

Der Standort Rohrbach für den vierten Rettungswagen habe sich als richtige Entscheidung erwiesen, bemerkte Engelhard. Der provisorische Standort Scheyern könne keine Dauerlösung sein. „Der Kampf muss weitergehen, damit wir zusammen mit Dachau und Freising im Gebiet eine weitere Rettungswache bekommen.“ Der Leitende Notarzt Olaf Ruchnewitz berichtete davon, dass Pfaffenhofen erstmals über 1.500 Notarzt-Einsätze gefahren habe. In Geisenfeld dagegen seien die Zahlen etwas rückläufig, was auch daran liegen könnte, dass 56 Schichten mangels Notärzten nicht hätten besetzt werden können. Trotzdem fuhren die Lebensretter dort 1.394 Einsätze.

4|Krümeltest beim Bodenkurs

31 Landwirte aus Pfaffenhofen trafen sich im Rahmen des Projekts Bodenallianz kürzlich erstmals beim Bodenkurs. Begrüßt wurden sie von Peter Stapel, Nachhaltigkeitsmanager der Stadt Pfaffenhofen, und Joseph Amberger, Leiter des Projekts Bodenallianz. In den kommenden zwei Jahren werden die Kursteilnehmer miteinander und voneinander in Theorie und Praxis lernen, wie sie die natürliche Fruchtbarkeit ihrer Ackerböden erhalten, wiederherstellen und steigern können.

Unter anderem wurden die von den Landwirten mitgebrachten Bodenproben im sogenannten Krümeltest auf einfache Art eingeschätzt. Bereits hier zeigte sich, wie sehr sich die Proben der einzelnen Ackerböden voneinander unterscheiden. Im weiteren Verlauf des Bodenkurses sollen den Bauern Hilfsmittel an die Hand gegeben werden, um ihre Böden noch detaillierter begutachten zu können.

5| Helga Inderwies verabschiedet – Führungswechsel bei der Alzheimer Gesellschaft

Verabschiedet wurde Helga Inderwies am gestrigen Mittwochabend nach sechs Jahren als Vorsitzende der Alzheimer Gesellschaft Landkreis Pfaffenhofen mit viel lobenden Worten im BRK-Haus. Denen schloss sich auch Landrat Martin Wolf an und bezeichnete sie als „bemerkenswerte Persönlichkeit“, die sich in „unmittelbarer Weise um Menschen kümmert“. Das Leben sei erst dann wertvoll, wenn man für andere etwas mache, so Wolf.

Für ihr herausragendes Engagement im Einsatz für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen wurde Inderwies erst im Herbst des vergangenen Jahres der Ehrenamtspreis der Deutschen Alzheimer Gesellschaft verliehen. Die 81-jährige frühere Rektorin der Geisenfelder Realschule ist auch in der Psychosozialen Notfallversorgung des BRK (Krisenintervention) aktiv und gründete aus dem Hospizverein Pfaffenhofen heraus, dem sie elf Jahre vorstand, am 9. Januar 2013  die hiesige Alzheimer Gesellschaft.