Maskierte attackieren Schüler: Polizei mahnt zur Vorsicht

Dramatische Szenen sollen sich nach Angaben eines Schülers gestern kurz nach 13 Uhr mitten in Geisenfeld zugetragen haben. Die Polizei nimmt den Fall ernst und ermittelt jetzt.

Bericht von Alfred Raths, Januar 22, 2019
Was ist passiert?

Ein zwölfjähriges Kind aus Geisenfeld wurde nach Mitteilung der Polizei am gestrigen Montag gegen 13.15 Uhr auf seinem Nachhauseweg von der Schule aus einem Fahrzeug heraus an der Kapuze gezerrt und festgehalten. Der beängstigende Vorfall ereignete sich mitten in der Innenstadt von Geisenfeld auf Höhe eines Möbelhauses und einer Gärtnerei in der Krankenhausstraße.

Das Fahrzeug, offenbar ein schwarzer Kleintransporter, war nach Angaben des Schülers mit drei maskierten Männern besetzt. Der Kleintransporter sei unvermittelt neben dem Buben entlang gefahren. Als der Beifahrer plötzlich durch das Fenster langte und an der Kapuze des Jungen zerrte. Erst durch einen Biss in die Hand des Mannes hätte sich der Junge befreien können und sei dann davonlaufen. Der Transporter habe daraufhin gewendet und sei in Richtung der Münchener Straße davongefahren. Zwei der Männer hatten sich nach Angaben des Jungen mit einer Clownmaske unkenntlich gemacht, der dritte mit einem schwarzen Strumpf mit Augenlöchern. „Das Verhalten beziehungsweise die Maskierung der Verdächtigen hat unserer Ansicht nach keinen Bezug zur Faschingszeit“, sagt Kreitmeier.

Der Ermittlungsstand

„Wir ermitteln zunächst wegen Sachbeschädigung und einer Ordnungswidrigkeit. Maskiertes Führen eines Fahrzeugs ist verboten!“, so Kreitmeier. Ob es sich um eine versuchte Freiheitsberaubung oder einen missglückten Faschingsscherz handelt, würde die weitere Entwicklung zeigen. Der zerrissene Pulli des Opfers wurde von den Polizeibeamten auf Spuren untersucht. Ein DNA-Abgleich wird jetzt über das Bayerische  Landeskriminalamt ausgewertet.

Weil der Zwölfjährige erst mit seinem Vater sprach, wurde die Attacke der Polizeiinspektion Geisenfeld erst eine knappe Stunde später bekannt. Die trotz der Verzögerung daraufhin sofort eingeleitete Fahndung nach dem Transporter brachte jedoch keinen Erfolg.

Polizei mahnt zur Vorsicht

Der Inspektionsleiter ruft jetzt insbesondere die Schulkinder dazu auf, ihr Umfeld sorgsam zu beobachten und Verdächtiges sofort der Polizei zu melden. „Den Schulweg sollte man möglichst in der Gruppe  antreten!“ Erste Hinweise sind bei der Polizei bereits eingegangen. „Wir haben bislang zwei Mitteilungen über maskierte Personen. In Winden am Aign und in Vohburg, sowie über zwei Fahrzeuge mit im Auto abgelegten Masken in Geisenfeld“, sagt Kreitmeier. Allen Hinweisen werde nun nachgegangen.

Zu denken gibt dem Ordnungshütern in Zusammenhang mit der Attacke ein weiterer Vorfall der sich bereits am vergangenen Sonntagnachmittag zugetragen hatte: Ein zehnjähriger Junge beobachtete gegen 15 Uhr einen etwa zehn Minuten lang in der Geisenfelder Kolpingstraße auf der Straße stehenden Mann mit einer weißen Maske. Er war bekleidet mit einer schwarzer Hose und einem schwarzen Pulli.

Weitere Zeugen werden gebeten, sich zu beiden Vorkommnissen bei der Polizeiinspektion Geisenfeld unter der Telefonnummer (0 84 52) 72 00 zu melden.