Das schwierige Hopfenjahr 2018

Vergangenen Mittwoch fand auf der BrauBeviale in Nürnberg die traditionelle Pressekonferenz von den Hopfenpflanzerverbänden, der Hopfenwirtschaft und den Interessenvertretern der Brauer statt. Dabei wurde die diesjährige Ernte abschließend beurteilt.

Bericht von hallertau.de, November 20, 2018
Versorgungslage und Marktsituation angespannt

Mit deutschlandweit 41.700t. auf einer Gesamtfläche von 20.144ha zählt die Hopfenernte 2018 im Ertrag als leicht unterdurchschnittlich (-5 Prozent). Bei den Alphawerten enttäuschten bis auf die neuen „Flavor Hops“ alle Sorten (-20 Prozent unter Normalernte). Erntefrisch wurden gerade mal 4.000 t. Alpha erzeugt. Das reicht für den Bedarf der Weltbrauer nicht.

Walter König vom Bayerischen Brauerbund spricht von einer schwierigen Situation, die nur gemeinsam zu bewältigen sei. Dahinter stünden Hopfenverkäufe von Brauern, die eine stärkere Lagerhaltung pflegen. Das Preisniveau für Freihopfen sei  stark gestiegen, was den Transfer erleichtert. Doch nach jahrelang negativer Alphabilanz wissen sie auch, dass das Ende der Preisspirale noch lange nicht erreicht ist. Der neu bestellte Geschäftsführer Privater Brauereien Bayern e.V. , Herbert Meier, spricht gar von viel zu niedrigen Mengen, um den Mangel an Alpha-Säure auszugleichen.

Erntemengen o.k. – Alphasäurewerte enttäuschend

Bei Aromahopfen wird nach Erntegewicht verkauft. Die Mengen erreichen genau die des Vorjahres. Insofern spricht Hopfenpflanzerverbandspräsident Dr. Johann Pichlmaier von einem gerade noch glücklichem Jahr: „Es hätte schlimmer kommen können“. Bei den Hochalphasorten drückt das Alphadefizit kräftig auf die Einnahmen der Erzeuger. Dennoch sei die Stimmung bei den Landwirten positiv. Es werden neue Vorverträge mit hohen Preisen angeboten. Bis zur Marktreife neuer Sorten Hülls, die dem Klimawandel entgegenkommen, wird das Heil in neuen Flächen gesucht.

„Es hätte schlimmer kommen können“

Dr. Johann Pichlmaier

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Das Potential der Flavor Hops

Peter Hintermeier, Präsident des Hopfenwirtschaftsverbands aus dem Hause Barth, berichtet von guten Ernten in Slowenien und den USA. Die übrigen Erzeugerländer litten ebenfalls unter der Hitze und Trockenheit. So werden die US-Hopfenpflanzer wieder verstärkt den Weltmarkt bedienen. Walter König lobte den Handel für seine Partnerschaft mit den Brauern, gerade seinem technischen Support bei Versorgungsengpässen. Auch machte König klar, dass „Flavor Hops“, insbesondere Ariana und Callista, als normale Hopfen im Brauprozess gut verwendbar seien. Das gibt Hoffnung auf die Zukunft. Die Alphaklausel wurde zudem gerade überarbeitet. Nun kommt sie 2018 voll zum Tragen.