So klingt die Hallertau #16: Ein Dorf – eine Liebe: Das war das Festival Holledau 2019

Es ist ein bisschen wie nach Hause kommen und Urlaub machen gleichzeitig. Das 300-Seelen-Dorf Unterempfenbach bei Mainburg lud wieder zum Festival Holledau. Leider ist es schon wieder vorbei, ein paar magische Momente hallen aber immer noch nach.

Reportage von Lisa Schwarzmüller, Juli 10, 2019

Obwohl schon am Donnerstag eine Armada aus Lieferwägen, Wohnanhängern und Wurfzelten den Campingplatz in der Nähe des Festivalgeländes eroberte, waren am Freitag noch viele Open-Air-Enthusiasten mit dem Aufbau ihrer vorübergehenden „Empfeboch-Homebase“ beschäftigt. Oder mit der ausführlichen Verkostung ihrer mitgebrachten Kaltgetränke. Den Musikliebhabern, die sich schon zwischen den von den so fleißigen Dorfbewohnern aufgebauten Cocktailbars und Steaksemmelstationen tummelten, bot die Abstinenz der partyverrückten Camper eine exzellente Bühne. Es wurde wild und frei getanzt, es wurde gelacht, es wurde Ziegler-Bräu getrunken. Kurz um: Der Boden wurde bereitet für die zahlreichen semiprofessionellen Camper, die wenig später zum liebevoll arrangierten Gelände hinauf pilgerten. Das Festival Holledau war auch 2019 wieder ein voller Erfolg – musikalisch und menschlich.

So klingt die Hallertau

Wie klingt denn unsere Heimat so? Weil das keiner so genau sagen kann und sich der Sound einer Region immer wieder verändert, gehen wir für euch immer wieder raus. Ob Kapelle oder Band, ob Chor oder Poetry Slam, ob Singer-Song-Writer oder Multi-Instrumentalisten, wir hören zu.

Ihr braucht mehr Infos zum Open-Air? Wir hätten da noch ein bisschen Lesestoff für euch:

Vier Gründe für ein lautes „Oh, Empfenbach!“

Empfenbach, bis nächstes Jahr!

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Hier ist es egal, wer oder was du bist. Hauptsache du bist.

Rentner, Abiturienten, Bankangestellte, Handwerker, Schüler – so divers die Musik der sage und schreibe 13 verschiedenen Bands war, so unterschiedlich waren auch die Besucher. Der gemeinsame Nenner ist da schnell gefunden: Ein Wochenende in eine andere Welt eintauchen, auf wabernden Basswellen reiten, Sorgen, Ängste und Nöte im hintersten Winkel des Zeltes verstecken und diese erst auf dem Heimweg vorsichtig wieder hervorholen. Freundschaften entstehen, unkompliziert, innig und intensiv. Und nach drei Tagen des gemeinsamen Campens und Feierns sind sie dann oft wieder vorbei. Schön war’s trotzdem, sich zwischen den selbst gebauten Festungen aus Planen und Holzlatten zu begegnen. Von einem Gartenstuhl-Zirkel zum nächsten zu flanieren. Die immer selben Menschen, denen man nur einmal im Jahr begegnet, mit einem „Warst du nicht letztes Jahr auch schon dabei?“ neu kennenzulernen und mit ihnen Lieblingsmomente zu schaffen.

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„Empfeboch“-Momente die bleiben

Von denen sammelt man als aufmerksamer Beobachter in „Empfeboch“ viele, und das nicht nur auf dem Party-Camping-Platz. Wie wäre es zum Beispiel mit Karin Rabhansel, die nach einem fulminanten Freitags-Konzert aus sphärischem Mundart-Rock mit ihrer kompletten Band den Bauch eines neu gewonnenen Fans signieren durfte? Oder mit den Italienern von  Mahout, die unkompliziert und irgendwie doch komplex Reggae mit Funk und Rock mischten und den Platz vor der Bühne in eine ekstatische Tanzübung verwandelten? Oder Moop Mama, deren Mix aus ehrlichen Rap-Parts und donnernden Bläsersounds tatsächlich zu dem einen oder anderen verdrückten Tränchen in den Besucherrängen führte? Oder auch Headliner Kellerkommando, die so mutig Volkslieder mit Posaune, Akkordeon und Hip Hop kombinierten, dass kein Fuß mehr still stand? Ja, das Festival Holledau hat auch 2019 nicht enttäuscht. Gut gemacht, Empfeboch. Wir sehen uns dann nächstes Jahr wieder.

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