„Die Zeit war unbezahlbar“

Einmal im Leben Prinzessin sein. Davon träumen viele Mädchen. Für Simone Schwaiger aus Nandlstadt ging dieser Traum in Erfüllung. Ein Jahr lang dürfte sie das Hallertauer Bier als Bierkönigin vertreten. Auf hallertau.de erzählt sie uns von ihren vielfältigen Eindrücken.

Interview von Simone Huber, Juni 28, 2019

Mit einem strahlenden Lächeln empfängt uns Simone Schwaiger zum Interview. Sie wirft sich zum Fotografieren extra für uns in Schale, schlüpft in Windeseile in Dirndl und Krönchen. Darin hat die amtierende Bierkönigin mittlerweile Übung. Mit Begeisterung erzählt sie von ihren Erlebnissen, den Schwierigkeiten mit dem Ehrenamt. Doch ihr Resümee fällt durch die Bank positiv aus. Würde sie es wieder tun?

Hallertau.de: Hallo Simone. Mit gerade mal 19 Jahren bist du Bierkönigin geworden. Das ist ein ziemlicher Schritt. Was war deine Motivation für das Amt?

Simone Schwaiger: Meine Verbindung zur Stadt Mainburg war immer schon ausgeprägter als beispielsweise nach Freising, obwohl das ja mein Landkreis ist. Zweitens reise ich gern und komme gern herum.

Habt ihr zu Hause Hopfen?

Nein, anders als bei der  Hopfenkönigin ist das keine Voraussetzung bei der Bewerbung um das Amt der Bierkönigin. Man sollte ein gewisse Verbindung zur Stadt Mainburg haben und natürlich zur Hallertau im Allgemeinen.

Wie ist denn deine persönliche Verbindung zur Hallertau?

Eigentlich das ganze Flair. Volksfestbesuche, Tracht, Bayerns Bräuche. Oder wenn du zum nächsten Termin fährst und links und rechts von dir lauter Hopfengärten siehst. Da geht einem das Herz auf. Das gehört für mich untrennbar zu unserer besonderen Kulturlandschaft.

Du hast sicherlich unheimlich viele Eindrücke in deiner Amtszeit gesammelt. Verspürst du Wehmut?

Ja. Gerade bereite ich die Abdankungsgeschenke für die Gastköniginnen vor, die zu meiner Verabschiedung am Hopfenfest kommen. Jetzt stehe ich schon ein wenig unter Zeitdruck. Plötzlich ist schon der Termin der Abdankung da. Die Zeit war unbezahlbar.

„Da geht einem das Herz auf!“

Gibt es ein oder zwei schöne Momente, die dir besonders in Erinnerung geblieben sind?

Natürlich! Allein meine Krönung war der Hammer. Ich war vor lauter Nervosität komplett weggebeamt. Ein Highlight sind für mich die Volkfeste in der Region: Der Gallimarkt oder das Nandlstädter Volksfest. Jeder schaut einen an und nimmt einen wahr. Es fragen auch Kinder nach einer Autogrammkarte, das freut mich wirklich sehr.

Als Produktkönigin ist man ja auf alle möglichen Termine eingeladen. Kamst du auch mal mit „echten“ Berühmtheiten zusammen?

Beim Neujahrsempfang in der Münchner Residenz zum Beispiel hab ich Horst Seehofer und Hubert Aiwanger getroffen. Mit dem Aiwanger hab ich mich ganz nett unterhalten, vor allem weil er Jäger ist und mein Vater auch.

Am Hopfenfest-Sonntag (hier geht’s zum Event) gibst du das Zepter ab. Was würdest du deiner Nachfolgerin raten?

Dumme Kommentare von den Leuten kommen immer mal wieder vor. Es schadet also nicht, schlagkräftig zu sein. Und immer ein Paar hohe und ein Paar flache Schuhe auf Reserve dabei zu haben (lacht).

Apropos Mode, hat sich dein Dirndl-Sortiment im Laufe des Jahres erweitert?

Ich glaube, am Anfang waren es vier. Mittlerweile ist die Garderobe auf 13 Dirndl angewachsen.

Immer weniger Mädels bewerben sich auf ein Amt als Produktkönigin. Warum ist das so? Wie könnte man es ändern?

Heutzutage will fast niemand mehr ein Amt ohne Bezahlung übernehmen. Das ist eine grundsätzliche Schwierigkeit. Ich wollte nicht Bierkönigin werden, weil ich mir einen besonderen Profit erhofft habe. Was die Unterstützung von der Stadt Mainburg anbetrifft, kann ich mich nicht beklagen. Ein größerer Wertgutschein und 500 Euro „Startguthaben“ sind quasi gratis dabei. Attraktiver müsste man die Werbung gestalten. Kurioserweise kennen mich viele Mainburger überhaupt nicht.

Abschließende Frage: Hast du schon eine Ahnung, wie das Bewerberfeld für deine Nachfolge aussieht?

Eine Kandidatin steht  für die kommende Wahl schon zur Verfügung. Hoffentlich werden es noch mehr.

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