Fußwallfahrt Nummer 58!

Was macht eine Wallfahrt denn so aus? Wir zeigen wichtige Stationen vom Pilgermarsch durch die Hallertau nach Altötting.

Foto-Reportage von Michael Urban, Oktober 8, 2018

Am vergangenen Wochenende war Pilgern angesagt. Genauer gesagt richtete der Hallertauer Fußwallfahrt-Verein zum 58. Mal die 115 Kilometer lange Wanderung nach Altötting aus. Die größeren Gruppen fanden am Freitag aus Wolnzach, Nandlstadt und Moosburg zusammen und kamen am Sonntag pünktlich um 12:15 in Altötting an. Laut Organisator Klaus Nöscher lief dieses Mal alles gut, auch teils starker Regen am Sonntagvormittag konnte der Pilgergemeinde wenig anhaben. Es folgt die Reise in Bildern.

Ein Feldweg bei Feldkirchen (nähe Moosburg) führt an einem Bach entlang und ist eine willkommene Abwechslung für die 1300 Mann (und natürlich Frau) starke Pilgergruppe.

Etwa 80 Sicherheitskräfte, Begleitpersonen und Logistikhelfer unterstützen die Wallfahrt ehrenamtlich.

Am Freitag startete der Marsch um 03:00 Uhr, am Samstag um 05:30 Uhr. Danach gab es jeweils Heilige Messen. Hier ein Zwischengottesdienst in Holzhausen.

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Alle zwei bis drei Stunden wird normalerweise Rast gemacht, drei bis vier Pausen gibt es pro Tag. Selbstverständlich auch an Plätzen mit Verpflegung, die auf das plötzliche Auftauchen einer großen Menge an Menschen eingestellt sind. Im Bild zu sehen ist der Schlosswirt in Haarbach. Fast auf die Minute genau können die Gruppenführer die Ankunftszeiten der Wallfahrt steuern.

Bei ca. 25 Stunden reiner Gehzeit in zweieinhalb Tagen sind Blasen an den Füßen für viele Wallfahrer unvermeidbar. Die Sanitäter sind mittlerweile darauf spezialisiert. Ihre fachmännische Behandlung und der gemeinsame Antrieb tragen Schmerzgepeinigte meist bis ans Ende der Reise.

Auch für die Polizisten ist eine Wallfahrt eine willkommene Abwechslung. Trotz der ungewohnten Arbeitszeiten ist der Umgang freundschaftlich und angenehm. Da kann man sich probehalber schon mal Handschellen anlegen lassen.

18 Fahrzeuge – oft von umliegenden Unternehmen – helfen beim Transport der Rucksäcke und der Straßensicherungen. Es gilt schließlich, sieben Untergruppen sicher ans Ziel zu bringen.

Ob Schweiß oder Regen, die Pausen dienen auch zur Trocknung der Reiseausrüstung.

Klaus Nöscher, Pilgerführer und Vorsitzender des Hallertauer Fußwallfahrtvereins, bedankte sich bei allen Helfern und der Pilgergemeinde. Rund ums Jahr ist er mit der Organisation des Großevents beschäftigt, ab Juli steigt sein Pensum noch einmal deutlich.

Das Highlight für die Pilger ist der Einzug an der Basilika St. Anna in Altötting, wo sie von einem Spalier empfangen werden. Hier ziehen die Ministranten in die Basilika ein.

Rund 2000 Menschen – Pilger, Fahrer und lokale Gottesdienstteilnehmer – füllen beim Abschlussgottesdienst die Basilika. Ein beeindruckender Moment für die Anwesenden.

Abt Wolfgang Hagl (Mitte) vom Kloster Metten bei der Zeremonie in Altötting.

Der Wallfahrerchor konnte sich nach dem 115 Kilometer-Marsch noch nicht ausruhen. Er begleitete den Gottesdienst mit seinen Liedern und füllte den Raum mit Atmosphäre und Klang.