Unsere 5 Nachrichten der letzten Woche (14.01.-20.01.)

Aktivisten aus dem Pfaffenhofener Landkreis protestieren in Berlin, Schnell-Einsatz-Truppe des BRK im Katastropheneinsatz: Hier könnt ihr nachlesen, was die Hallertau in der dritten Januarwoche bewegt hat.

Bericht von Alfred Raths, Januar 21, 2019
1 | Protest in Berlin

Wohl mehr als 35.000 Menschen forderten im Rahmen der Demo „Wir haben es satt“ am vergangenen Wochenende zum Auftakt der „Grünen Woche“ in Berlin eine EU-Agrarreform für Bauern, Tiere und Umwelt. Mit dabei waren Umweltaktivisten aus Ortsgruppen des Bund Naturschutzes im Landkreis Pfaffenhofen. „Mit unseren selbstgemalten Schildern und Tierfiguren hatten wir wieder viel Aufmerksamkeit“, schildert Lisa Munz aus Reichertshofen.
Besonders beeindruckend sei der Anblick von 171 Traktoren gewesen, die aus ganz Deutschland zu dieser Demo angereist waren, um den Protestzug anzuführen. Weil nach Meinung der Aktivisten die Agrarpolitik der Bundesregierung Klimawandel und Höfesterben befeuert, fordern sie eine zukunftsfähige Agrarreform. Bundes-Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner gaben sie einen unmissverständlichen Auftrag mit auf den Weg: „Schluss mit der falschen Agrarpolitik“.


Das Demonstrationsbündnis verlangt von der Bundesregierung, den überfälligen Umbau der Landwirtschaft anzupacken. Bei der aktuellen Reform der EU-Agrarpolitik (GAP) entscheidet die Bundesregierung maßgeblich mit, welche Landwirtschaft künftig durch Steuergelder finanziert wird. In Deutschland werden jedes Jahr 6,3 Milliarden Euro EU-Agrargelder ausgeschüttet, mehr als drei Viertel davon als pauschale Subventionen je Hektar Fläche. In der Praxis heißt das: Die 3.300 flächengrößten Betriebe erhalten eine Milliarde Euro im Jahr, während die kleinsten 200.000 Bauernhöfe sich knapp 700 Millionen teilen müssen.

2| Schnell-Einsatz-Gruppe hilft in Katastrophengebieten

Schnell-Einsatz-Gruppen sind taktischen Einheiten, die aus mehreren Personen bestehen und vom Bayerischen Roten Kreuz (BRK) für besondere Einsatzsituationen bei Unglücksfällen, öffentlichen Notständen oder Katastrophen entsandt werden.

Aufgrund der Lage in den Gebirgslandkreisen Berchtesgadener Land, Traunstein, Rosenheim, Miesbach und Bad Tölz-Wolfratshausen und den schlechten Wetteraussichten ordnete das Pfaffenhofener BRK für alle Bereitschaften die Alarmstufe 1 an. Da ein Ende der außergewöhnlichen Wetterlage nicht abzusehen war, ging man davon aus, dass die Einheiten zur Unterstützung und Ablösung aus den anderen Kreisverbänden in Oberbayern abgerufen werden. Daraufhin gab die Kreisbereitschaftsleitung des Kreisverbands Pfaffenhofen die Anweisung heraus, die Einheiten, das Material und die Fahrzeuge auf Einsatzbereitschaft und Vollständigkeit hin zu überprüfen und sich für eine Alarmierung bereit zu halten.
Keine 24 Stunden später alarmierte die Kreisbereitschaftsleitung die Einheit Betreuungsdienst zur Vorbesprechung an den Kreisbauhof in Geisenfeld. Ihr Auftrag: Fahrt noch am selben Abend im Rahmen des Hilfeleistungskontingents Pfaffenhofen zur Unterstützung der Feuerwehren nach Miesbach.

Der Zug 1 BRK und der sogenannte Wechsellader der Feuerwehr Wolnzach des Hilfeleistungskontingents setzte sich in Bewegung. In den Gebirgslandkreisen angekommen, bestand die Aufgabe der Feuerwehren und des THW aus dem Landkreis Pfaffenhofen darin, etwa die Dächer eines Seniorenheims von den Schneemassen zu befreien. Der Betreuungsdienst des Kreisverbands Pfaffenhofen kümmerte sich um die Versorgung der Feuerwehrleute mit Getränken und weiterer Verpflegung. Außerdem wurde eine Unterkunft, ausgestattet mit Feldbetten, aufgebaut. Die Aufgabe des Betreuungsdienstes war unter anderem die sanitätsdienstliche Absicherung der Feuerwehr.

3| Stadtrat beschließt Hauptplatzaufwertung

Der Pfaffenhofener Hauptplatz ist die „gute Stube“ der Stadt und soll nach Ansicht der Stadträte künftig noch mehr Aufenthaltsqualität bieten. War ein Ansatz bei der Hauptplatzumgestaltung zunächst, Stellplatzkapazitäten möglichst auch vor der Mariensäule vorzusehen, soll nun nach übereinstimmender Ansicht der Räte durch eine behutsame Nachbesserung dieser Bereich städtebaulich besser zur Geltung kommen.

Der Stadtrat hat in seiner jüngsten Sitzung den von einer fraktionsübergreifenden Gruppe erarbeiteten Vorschlag einstimmig befürwortet. Hervorgehoben wurde dabei die Qualität der „guten Stube“ Pfaffenhofens, die ein Platz für alle in einer offenen Innenstadt sei. Um die Attraktivität des Zentrums rund um den Marienbrunnen zu erhöhen, wird der Fußgängerbereich nördlich der Mariensäule erweitert. Der Marienbrunnen erhält damit mehr Freiraum, den Übergang zur Verkehrsfläche bilden künftig Hochbeete und Sitzbänke statt einiger Poller. Die dadurch wegfallenden Stellplätze werden nur wenige Meter entfernt kompensiert: Zum einen vor der K&L-Filiale, wo eine der drei großen Rundbänke an den Baumbereich am Unteren Hauptplatz verlegt wird, und zum anderen parallel zur Hauptplatzfahrbahn im Bereich der Ausfahrt vom Hofberg. Der Stadtrat verständigte sich auch auf die Dynamisierung des bestehenden statischen Parkleitsystems in der Innenstadt und beauftragte die Verwaltung mit der Prüfung, wo im Innenstadtbereich weitere Parkplätze umgesetzt werden können.

4| Viel Arbeit für Betreuungsrichter

Insgesamt standen Ende letzten Jahres 1.348 (Vorjahr: 1.328) Personen im Landkreis Pfaffenhofen unter gesetzlicher Betreuung. Dies teilte Richard Lechner, Leiter des Sachgebiets „Besondere Soziale Angelegenheiten, Senioren“ am Landratsamt Pfaffenhofen unlängst mit. Bei einer Betreuung wird einem Volljährigen, der aufgrund einer psychischen Krankheit oder einer körperlichen, geistigen oder seelischen Behinderung seine Angelegenheiten ganz oder teilweise nicht mehr selbst besorgen kann, eine Person, ein sog. Betreuer, zur Seite gestellt, der ihn gesetzlich vertritt.

Die Bestellung erfolgt nicht durch die Betreuungsbehörde am Landratsamt, sondern durch das Betreuungsgericht am örtlichen Amtsgericht. „Eine wesentliche Aufgabe der Betreuungsbehörde des Landkreises Pfaffenhofen ist dabei die Betreuungsgerichtshilfe, das heißt, die Sachverhaltsaufklärung einschließlich dem Betreuervorschlag als Entscheidungsvoraussetzung für den Betreuungsrichter“, so Lechner. Mit 466 Sachverhaltsermittlungen im letzten Jahr sind diese weiter auf einem hohen Niveau (488 im Jahr 2017).

5| Neue Hebammen und 791 Babys

Die Hebammen der Ilmtalklinik Pfaffenhofen freuen sich über zwei neue Kolleginnen in ihrem Team: Johanna Schmidl und Sofia Habibovic sind zwei junge, motivierte Hebammen, die ihre Ausbildung in Ingolstadt erfolgreich absolviert haben. Beide waren bereits als Schülerinnen während ihrer Ausbildung an der Ilmtalklinik tätig und freuen sich nun auf die Mitarbeit im Team. Insgesamt sind dort damit jetzt 13 Hebammen tätig.

Die Zusammenarbeit zwischen Ärzten, Hebammen und Schwestern ist nach Angaben der Klink harmonisch, was den werdenden Eltern zugutekomme. Rund um die Uhr seien zwei Ärzte und Hebammen verfügbar, man habe Zeit für die Frauen, ihre Fragen und Bedürfnisse. Das Team der Geburtshilfe arbeite vertrauensvoll mit den Kinderärzten zusammen und es bestehe eine enge Anbindung an die Neuburger Kinderklinik. Jeden ersten Montag im Monat um 19.30 Uhr ist übrigens ein Infoabend mit Besichtigung des Kreißsaals und der Wochenstation.