Unsere 5 Nachrichten der letzten Woche (3.-9.12.)

Was war letzte Woche los? Mehr Mobilfunk, kostenloses Busfahren, wildernde Hunde, alarmierende Rentenzahlen und eine angeschossene Katze.

Bericht von Alfred Raths, Dezember 10, 2018
1 | Schneller Ausbau von Glasfaser und 5G-Netz unverzichtbar

Der CSU-Bundestagsabgeordnete Florian Oßner traf sich am vergangen Montag mit rund 50 Schülern des Berufsbildungswerks St. Franziskus in Abensberg und tauschte sich mit ihnen über die politische Arbeit in Berlin und ihre Folgen für die Region aus. In der Gesprächsrunde mit den elften und zwölften Klassen der Fachausbildung ging es vor allem um die Digitalisierung sowie den Breitband- und Mobilfunkausbau.

Die Herausforderung in Sachen Breitband und Mobilfunk sei, dass der Staat die Versorgung „nicht als Daseinsvorsorge definiert hat, die einen flächendeckenden Ausbau grundsätzlich zur Pflicht macht, wie es bei Wasser oder Strom der Fall ist“, so Ossner. Der Infrastruktur-Politiker, der die Region im Bundestagsausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur vertritt sagte, dass der Freistaat Bayern den Ausbau des Mobilfunknetzes mit einem Förderprogramm vorantreibe. Kommunen erlaube es somit, Funkmasten in Eigenregie zu bauen und diese dann an die Telekommunikationsunternehmen zu vermieten oder zu verkaufen.
Wir wollen die Vollversorgung mit Mobilfunk bis 2022“, betonte Oßner. „Darüber hinaus brauchen wir das flächendeckende Gigabitnetz mit Glasfaser und 5G-Mobilfunknetz bis 2025, weil schon in sieben Jahren die ersten autonomen Autos serienreif sein werden.“ Außerdem seien schnelle Übertragungsraten für die Industrie 4.0 unverzichtbar.

2 | Pfaffenhofen: Stadtbus fährt kostenlos, öfter und länger

Seit heutigem Montag brauchen die Fahrgäste in den Pfaffenhofener Stadtbussen zunächst für die Dauer von drei Jahren nichts mehr bezahlen und man benötigt keine Fahrkarte mehr. Wie vergangene Woche im Detail bekannt wurde, sind die auf allen Stadtbus-Linien und der Kleinbus-Linie geltenden Gratis-Fahrten aber nur eine der Neuerungen: Künftig werden die Busse häufiger – fast durchgehend im 30-Minuten-Takt – und abends länger fahren. Ziel ist es unter anderem, den PKW-Verkehr zu reduzieren.
Attraktiver wird der ÖPNV auch dadurch, dass die Stadtbusse Montag bis Freitag öfter fahren. So gilt auf den meisten Linien der 30-Minuten-Takt abgesehen von der Mittagszeit durchgehend. Zwischen 13.30 Uhr und 15.30 Uhr gilt weiter der Stundentakt, ebenso am Samstagvormittag wegen der geringeren Auslastung. Am Abend fahren die Stadtbusse künftig länger, nämlich bis etwa 20.15 Uhr.
Die Stadtwerke kümmern sich um den Austausch der Fahrplan-Aushänge. Sollte es dabei zu Überschneidungen kommen, bittet die Stadt um Verständnis. Bei manchen Haltestellen ist eine neue Beschilderung notwendig, diese wird Anfang dieser Woche ebenfalls ausgetauscht. Die Abfahrtszeiten können auch in Echtzeit der App „Bayern-Fahrplan“ entnommen werden, die es im Google Play Store und Apple App Store gibt.

3 | Landratsamt und Jäger appellieren an Hundehalter

Wie die Untere Jagdbehörde am Landratsamt Pfaffenhofen mitteilte, wurden in den vergangenen Monaten in mehreren Revieren im hiesigen Landkreis mehrere Rehe von Hunden gehetzt. In einem davon besonders betroffenen Revier wurden beispielsweise fünf Rehe unterschiedlichen Alters, vom Kitz bis zur Geiß, gerissen. Die Jagdbehörde weist aus diesem aktuellen Anlass ausdrücklich darauf hin, „dass Hundehalter ihre Hunde beim Spaziergang in Wald und Flur stets zu beaufsichtigen haben.“ Wessen Hund unbeaufsichtigt in einem Jagdrevier angetroffen werde, müsse mit einem Bußgeld in Höhe von bis zu 1 000 Euro rechnen.

Auch der Bayerische Jagdverband forderte bereits mehrfach Hundehalter auf, ihre Tiere nicht unbeaufsichtigt laufen zu lassen. Zunehmend beeinträchtigen freilaufende Hunde, die sich aus dem Einflussbereich des Hundehalter entfernen, erkennbar dem Wild nachstellen und dem Wild auf Grund ihrer körperlichen Konstitution gefährlich werden können, die Wildbestände.

4 | Altersarmut : Alarmierende Zahlen

In einem größeren Ausmaß als bislang angenommen, so befürchtet die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), drohe auch im Landkreis Pfaffenhofen die Altersarmut. Rund 18.000 Arbeitnehmer, also circa 38 Prozent aller Beschäftigten im Landkreis, würden der Prognose nach – so, wie sie heute arbeiten – nur eine Rente unterhalb der staatlichen Grundsicherung bekommen. Und das, wenn sie nach immerhin 45 Berufsjahren in den Ruhestand gingen.
Die Schwelle für „Alters-Hartz-IV“ liegt im Landkreis Pfaffenhofen bei aktuell 805 Euro im Monat. Dabei sind insbesondere die Kosten fürs Wohnen berücksichtigt, wie aus einer Renten-Analyse des Pestel-Instituts hervorgeht. Die Wissenschaftler aus Hannover haben dabei für die Gewerkschaft NGG amtliche Statistiken ausgewertet. Demnach könnte die Zahl armutsgefährdeter Rentner künftig noch deutlich steigen – nämlich dann, wenn die durchschnittliche Rente bis zum Jahr 2030 auf nur noch 43 Prozent des Einkommens abfallen sollte. Dann gäbe es im Kreis Pfaffenhofen knapp 21.000 Menschen, die nach 45 Beitragsjahren bei einer Rente unterhalb der Grundsicherung landen, so das Pestel-Institut.

Rainer Reißfelder, Geschäftsführer der NGG-Region Oberpfalz, spricht von „alarmierenden Zahlen“. „Am Ende steht hier das Vertrauen in die staatliche Altersvorsorge und damit der gesellschaftliche Zusammenhalt auf dem Spiel.“ Die Bundesregierung hat eine Sicherung des Rentenniveaus bei 48 Prozent bis lediglich 2025 vereinbart. „Das reicht nicht aus“, so Reißfelder. Die Große Koalition müsse das Rentenniveau längerfristig stabilisieren und möglichst anheben. Zugleich sieht die NGG die Arbeitgeber in der Pflicht. Gerade in Branchen wie dem Gastgewerbe und Bäckerhandwerk müssten im Kreis Pfaffenhofen an der Ilm viele Beschäftigte im Alter aufstocken.

5 | Katze durch Schüsse verletzt

Im Zeitraum von Sonntag, 2. Dezember bis darauffolgenden Mittwoch wurde im Geisenfelder Ortsteil Unterpindhart eine Katze durch einen Unbekannten offenbar angeschossen, wie die Beamten der Polizeiinspektion mitteilten. Die Besitzer des Tieres suchten am vergangenen Donnerstag aufgrund von Erschöpfungszuständen der Katze einen Tierarzt auf. „Hierbei wurden zwei Projektile unter der Hautdecke festgestellt und entfernt.“

Bei den Projektilen handele es sich um Geschosse aus einem Luftgewehr. „Offenbar hatte ein unbekannter Täter mit Absicht auf das Tier geschossen“, so ein Polizeisprecher. Die Polizisten haben nun die Ermittlungen zu Verstößen nach dem Tierschutz- und Waffengesetz aufgenommen und hoffen unter der Telefonnummer (0 84 52) 72 00 auf Hinweise aus der Bevölkerung.