Weihnachtskrimi: Stille Nacht, eisige Nacht – Teil #18

Lesen und Spenden - mit dem Hallertauer Adventskrimi von Christiane Fux! Begleitet Kommissar Reineder durch seinen mysteriösen Fall, die Hallertau und unsere 24 Türchen. Und wenn es euch gefallen hat, schließt euch unserer Autorin an, die ihr Honorar ganz im Geiste der Weihnacht für ein Kinderhospiz spendet.

Allgemein von Michael Urban, Dezember 18, 2019

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Teil 18

Bibi schaltete das Licht in der Forsthütte an. In kürzester Zeit hatten sie das kleine Häuschen durchsucht. Ein Zimmer, das als Küche und Wohnzimmer diente. Eine Schlafkammer, mit einem altmodischen geschnitzten Bett und einem wackeligen Kleiderschrank. Ein Bad mit Waschbecken und Toilette, die vermutlich schon zu Vorkriegszeiten installiert worden waren. Keine Leiche! Aber dafür immerhin ein Laptop, der aufgeklappt auf dem ungemachten Bett lag. Als Bibi das Touchpad berührte, leuchtet der Bildschirm auf. Eine Schlagzeile sprang sie an, die auch Reineders Frau am Vorabend gelesen hatte: „Grausiger Fund: Mann entdeckt abgehackte Männerhand in Hopfenfeld!“

„Na, dann weiß er ja Bescheid.“ Hatten die Kommissare noch letzte Zweifel daran gehabt, dem richtigen Mann auf den Fersen zu sein, hatten die sich jetzt verflüchtigt.

Sie gingen zurück in den Wohnraum, der lediglich mit Tisch und Stühlen, schiefen Küchenmöbeln sowie einem zerschlissenen Sofa ausgestattet war. Im Herd glommen noch die Reste eines Feuers. Auf dem Tisch standen ein Glas mit billigem Instantkaffee und ein Becher. Reineder berührte ihn. „Noch warm“, sagte er.

„Meinst du, er hat uns kommen sehen? Und sich verdrückt?“

„Möglich.“ Reineder ging zurück ins Schlafzimmer, dessen Fenster als einziges zur Rückseite des Hauses blickte. „Dann müsste er hier hinausgestiegen sein.“ Er zog am Griff und das Fenster schwang auf. Es war nur angelehnt gewesen.

„Mist“, stöhnte die Bibi, „dann muss der Kerl noch ganz in der Nähe sein!“ Sie zog ihre Pistole aus dem Holster. Reineder holte gleichzeitig sein Handy hervor und informierte die Dienststelle über die Flucht des Verdächtigen. Dann griff auch er zur Waffe. Er nickte seiner Kollegin zu: „Na, dann mal los!“

Die Waffen im Anschlag stürmten sie hinaus, suchten sogleich Deckung. Bibi im Schutze eines Holzstapels, Reineder eilte weiter zu einem kleinen Schuppen, der ein Stück abseits vom Haus stand. „Hier ist die Polizei! Herr Brunner, kommen Sie raus. Sie haben keine Chance!“, rief er auf‘s Geratewohl, obwohl der Verdächtige vermutlich längst über alle Berge war. Erst blieb alles still. Dann ertönte plötzlich Lärm: ein ohrenbetäubendes Knattern, das Aufheulen eines Zweitaktmotors. Die Türen des Schuppens flogen auf, als ein Gefährt herausschoss und den Feldweg hinunter knatterte.

„Was zum Teufel“, sagte Reineder verdattert. Dann steckte er seine Waffe weg und spurtete den Feldweg hinunter, der Bibi hinterher.


Die Autorin

Christine Fux (zur Website), aufgewachsen in Hamburg, lebt und schreibt seit mehr als 20 Jahren in München. Dank ortskundiger Freunde ist ihr inzwischen auch der besondere Charme der Hallertau vertraut. Die Medizinjournalistin hat bislang vier Kriminalromane rund um den ermittelnden Bestatter Theo Matthies im Piper-Verlag veröffentlicht. Nebenbei strickt sie raffinierte Dinnerkrimispiele für zuhause unter der Marke „Mörderische Dinnerparty“.

Das gesamte Honorar für diesen Adventskalender geht als Spende an die Stiftung „Ambulantes Kinderhospiz München“. Die in ganz Bayern tätigen Helfer unterstützen Familien mit schwerst- und todkranken Kindern, damit die kleinen Patienten statt im Krankenhaus im Kreise ihrer Familien versorgt werden können.

Wenn auch du dieses wichtige Projekt unterstützen möchtest, kannst du dich hier informieren: www.kinderhospiz-muenchen.de. Oder spende direkt und unkompliziert unter unserer personalisierten Spendenaktion „Lesen und Spenden – mit dem Hallertauer Adventskrimi!“.

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