Wie geht es Bier und Hopfen?

Gute Nachrichten für die Hopfenbauern! Der globale Biermarkt präsentierte sich auch im Braujahr 2018 robust und stabil.

Bericht von hallertau.de, April 27, 2019

Aufatmen in der Brauerszene: Brexit-Szenarien, Handelskonflikte zwischen den USA und China und andere Dinge sorgten in den letzten Monaten für einiges Unbehagen in der Weltwirtschaft.  Global gesehen hätten sie aber keinen negativen Einfluss auf die Bierproduktion, wie Pascal Piroué vom Deutschen Hopfenwirtschaftsverband in einer Pressemitteilung erklärte.  Die wird nach wie vor von einem prosperierenden Craft-Bier Segment getragen. Die meisten Länder in Europa und Südamerika sowie den USA verzeichnen deswegen insgesamt einen stabilen Bierkonsum. Selbst in Russland, dem zweitgrößten Biermarkt Europas, hat sich der Bierausstoß nach Jahren des Rückgangs stabilisiert und verzeichnet in manchen Regionen wieder Zuwachs. Einige andere Länder Asiens und Afrikas erfreuen sich weiterhin anhaltender Steigerungsraten in der Bierproduktion.

„Mit 1.953 Mio. Hektolitern Gesamtbierausstoß lag der Wert rund 0,4 Prozentüber dem Produktionsvolumen des Vorjahres. „

Pascal Piroué

Das sagt die Marktbilanz  

Die Welternte 2018 erzielte eine Menge von 9.550 Tonnen Alphasäure. Dem gegenüber steht ein Bedarf für das Braujahr 2019 von hochgerechnet 9.200 Tonnen Alphasäure. Insgesamt sollte die Versorgung also gewährleistet sein. Vorsicht ist dennoch geboten, da die Marktbilanz in den verschiedenen Sortengruppen unterschiedlich ausfällt. Während vor allem bei bestimmten US-amerikanischen Aromasorten schwer vermarktbare Überschüsse anfallen, ist die Versorgung mit Hochalphasorten gerade noch ausreichend bis knapp. Dies zeige sich an den Spotpreisen, die kurz nach Erntebeginn deutlich anzogen und über die Vermarktungsperiode auf hohem Niveau verblieben, so Piroué. Notierungen für deutsche Aromasorten wie für die Sorten Perle und Hallertauer Tradition zogen nach der Ernte ebenfalls deutlich an und wurden über die ganze Saison auf erhöhtem Preisniveau gehandelt. Bei den Feinaromasorten sei der Markt trotz der schwachen Ernte 2018 in den Anbaugebieten Tschechien und Polen ausreichend versorgt. Ebenso seien noch Bestände an Tettnanger Hopfen verfügbar.

Das erwarten die Hopfenexperten in der Zukunft

Der anhaltend schwache Euro unterstützt die Wettbewerbsfähigkeit von Hopfen europäischer Provenienz, erklärt der Deutscher Hopfenwirtschaftsverband in seiner Pressemitteilung. Allerdings bleibe es vor allem in Europa eine wichtige Aufgabe, die witterungsbedingten Ernteschwankungen durch Züchtung beziehungsweise den Anbau neuer Sorten sowie durch umfassende Bewässerungskonzepte zu stabilisieren. Eine große Herausforderung für die Hopfenpflanzen bleibe auch die global zu beobachtende Tendenzen zur Einschränkung des chemischen Pflanzenschutzes eine große Herausforderung für die gesamte Hopfenwirtschaft. Auch der Anstieg der Mindestlöhne und ein harter Wettbewerb um qualifizierte Arbeitskräfte stellt die Hopfenwirtschaft vor Herausforderungen.