Sonntag, 8.9. Tag des offenen Denkmals mit Kelten und Römern in Manching

Ankündigung von hallertau.de, September 5, 2019

Der Tag des offenen Denkmals ist eine der größten Kulturveranstaltungen Deutschlands – bundesweit öffnen Museen und architektonische Perlen mit speziellen Programmen ihre Türen und Tore und laden dazu ein, in längst vergangenes und stets präsentes einzutauchen. Mit dem diesjährigen Thema „Modern(e): Umbrüche und Kunst in Architektur“ feiern die Organisatoren der Deutschen Stiftung Denkmalschutz den 100-jährigen Geburtstag eines modernen Klassikers: Vor einem Jahrhundert gründete Walter Gropius in Weimar das Bauhaus, eine künstlerischer und architektonischer Bildungsstätte, die Kunst und Handwerk auf eine revolutionäre Art vereinte und deren Elemente wegweisend wurden für viele folgende Einrichtungs-, und Architekturstile des 20. Jahrhunderts.

Was das mit Kelten und Römern zu tun hat? Spannende Umbrüche und Veränderungen gab es nicht nur in jüngerer Zeit. Antiker Erfindergeist, technische Innovation und kulturelle Revolutionen finden sich auch in unserer Umgebung wieder und offenbaren die Umtriebigkeit altertümlicher Kulturen. Mit einem großen Programm beteiligt sich daher auch das Kelten- und Römermuseum in Manching am Tag des offenen Denkmals.

Unter anderem entführt Archäologe Dr. Joachim Pechtl zum letzten Mal, bevor er an die Universität Innsbruck wechselt, auf dem Fahrrad nach Oberstimm und Mändlfeld. Auf der 15 Kilometer langen Radtour zeigt er die gewaltigen Umbrüche auf, die sich durch die Erfindung der Landwirtschaft und Sesshaftwerdung der Menschen in unserer Heimat vollzogen. Für die zweite Tour „Architektur für Tote“ in das Lauterbacher Holz ist aufgrund der Länge von 3 Stunden und einer Strecke von 30 km eine ausreichende Fitness erforderlich. Die Teilnehmer werden jedoch durch die Besichtigung eines der wichtigsten Grabhügelfelder Bayerns belohnt, das in der mittleren Bronzezeit angelegt wurde.

Wer sich etwas gemütlicher aber dafür nicht weniger informativ dem Thema „Umbrüche in Kunst und Architektur“ widmen will, kann mit Museumsleiter Tobias Esch höchstpersönlich auf Streifzug durch die Dauerausstellung im Museum selbst gehen. In „Planstädte und Schnellboote“ zeigt er technische Innovationen der Antike auf und beweist die meisterhaften städtebaulichen Fähigkeiten der Griechen und Römer, die mit ihrem Treiben nahezu die gesamte Mittelmeerwelt urbanisierten. Als die Kelten verstärkt mit diesen Zentren in Kontakt traten, ließen sie sich bei der Anlage ihrer eigenen Städte – etwa dem Oppidum von Manching – von den mediterranen Vorbildern inspirieren. Vom antiken Erfindergeist zeugen auch die beiden Schiffswracks aus Oberstimm, die man sich bei dieser Gelegenheit von Tobias Esch näher bringen lassen kann.

Interaktiv wird es beim Workshop von Museumspädagogin Barbara Limmer, die mit Kindern und Jugendlichen ab 8 Jahren Schlüsseltäschchen aus Leder mitsamt keltischem Motiv anfertigt.

Du solltest hingehen wenn: Du deine Heimat mal mit ganz anderen Augen betrachten möchtest

Wen Du dort triffst: Hobby-Historiker und Profi-Archäologen 

Insider-Detail: Unweit vom kelten römer museum kann man an diesem Tag auch die Friedenskirche in einem ehemaligen Kriegsgefangenenlager und Festungsbau besichtigen.