Hallertau-Insider #4: 5 Fakten über Wolnzach
Kommt mit dem Hallertau.de-Stadtstreicher auf eine kleine Entdeckungstour und erfahrt fünf wohlbehütete Fakten über Wolnzach.
Früher gab es ein Wasserschloss in Wolnzach. Seine eigenen Hoheiten hat der Markt nach wie vor: das Hopfendreigestirn. Darauf sind die Wolnzacher besonders stolz. Die Folge: Bei offiziellen Anlässen wird die Hopfenkönigin meist als Erste begrüßt, selbst wenn der Ministerpräsident zu Gast ist. Auch ein eigener Zirkus findet sich in der Hopfenmetropole. Wusstest Du bereits? Dachten wir uns schon! Deshalb zeigt Dir der Hallertau.de-Stadtstreicher noch ein paar erstaunliche Dinge über Wolnzach, die Dir sicherlich nicht so geläufig sind.
Wusstest Du, …
1| … dass in Wolnzach der „meist fotografierte Hopfengarten der Welt“ steht?
Stell Dir vor – sogar mitten in Wolnzach! Du fragst Dich jetzt, wo der denn sein soll? Direkt vor dem Deutschen Hopfenmuseum. Bei der Fotoattraktion handelt es sich allerdings nicht um einen gewöhnlichen Hopfengarten. Mehrere verschiedene Hopfensorten werden dort gleichzeitig angebaut. Auch die Bodenverhältnisse sind ganz anders als bei herkömmlichen Feldern. Die darunterliegende Tiefgarage beschränkt die Bodentiefe auf 70 Zentimeter. Wie sensibel das Grüne Gold auf Licht und Wärme reagiert, sieht man deutlich am unterschiedlichen Wachstum der Hopfenpflanzen zwischen Gebäude- und Straßenseite. Zur Erntezeit wird hier noch mit der Hand gezupft, wie in guten alten Zeiten!
Eine lustige Anekdote erzählt Museumsleiter Dr. Christoph Pinzl: „Bei uns blüht der Hopfen auch schonmal im November!“ Nein, nicht im Hopfengarten vor dem Museum – zaubern kann Pinzl nicht. Sondern bei einer im Topf gezogenen Hopfenpflanze, die aufgrund der Lichtverhältnisse im Museum zu einem außergewöhnlichen Zeitpunkt mit der Doldenproduktion begann. Das war sicherlich auch ein Foto wert!
(Bilder: Hopfenmuseum)
2| … dass Wolnzach den deutschlandweiten Kälterekord hält?
Die niedrigsten Temperaturen deutschlandweit und das in Wolnzach? Du hast richtig gelesen! Der bisherige Kälterekord im Messnetz des Deutschen Wetterdienstes wurde mit -37,8 Grad Celsius in Hüll gemessen – und zwar am 12. Februar 1929.
Dieser Winter war der in Deutschland mit Abstand kälteste, der Februar 1929 sogar der kälteste Einzelmonat des 20. Jahrhunderts. Nicht mal der 100-jährige Zugspitz-Kälterekord, der im Februar 2018 mit -30,5 Grad geknackt wurde, kann dies toppen. Ein eisiger Rekord, mitten in der Hallertau, der scheinbar schwer zu schlagen ist!
(Bilder: Weiher/Marktservice)
3| … dass sich ein Harley-Schrauber in Wolnzach versteckt?
Für echte Easy Rider sicherlich kein Geheimnis! Jürgen Winzinger, bei seinen Freunden und Kunden bekannt als „Vince“, hat sich seiner Leidenschaft, den Harleys verschrieben. Er ist ein echter Wolnzacher, geboren im früheren Wolnzacher Krankenhaus. In seiner Werkstatt DOWNTOWN-BIKES in der Hopfenstraße schraubt er an den Zweirädern. Extremumbauten sind keine Seltenheit.
Die halbe Werkstatt zieren Pokale. Alles Preise, die er mit seinen umgebauten Bikes bereits gewonnen hat. Sogar ein zweiter Platz europaweit ist dabei. Auf der European Bike Week, die Anfang September in Österreich stattfindet, hat er diese Trophäe vor einigen Jahren abgeräumt. Ein Titel auf den er mächtig stolz sein kann. Aber darauf ausruhen? Keine Option – gemäß dem Motto: „A biker’s work is never done!“
(Bilder: Weiher)
4| … wie die Städtepartnerschaft mit Poperinge seinen Ursprung nahm?
Eine ganz besondere Freundschaft! Seit über 45 Jahren hat Wolnzach mit der belgischen Stadt Poperinge eine Städtepartnerschaft. Kaum ein größeres Fest wird in Wolnzach gefeiert, in der nicht Gäste aus Poperinge vor Ort sind. Doch wie kam diese Partnerschaft zustande? Das Band der Freundschaft knüpfte der Hopfen! Wie könnte das in der Hallertau anders sein. Als Mitte der 50er Jahre die ersten Allaeys-Hopfenpflückmaschinen von Belgien nach Wolnzach kamen, begann die Verbindung zu wachsen.
Das traditionsreiche Familienunternehmen „Allaeys Constructie Werkhuis“ stammt aus Poperinge. Die Generalvertretung vor Ort übernahm bald der Wolnzacher Landmaschinenhandel Wallner. Die Maschinen wurden per Eisenbahn geliefert, mit samt der hauseigenen Monteure. So entstanden erste Kontakte und später auch die offizielle Städtepartnerschaft. Die Firma Allaeys existiert nicht mehr, die Freundschaft allerdings bleibt!
(Bild: Hofenmuseum)
5| … dass der Namensgeber von Dallmayr in Wolnzach geboren wurde?
„Vollendet veredelter Spitzenkaffee“. Du denkst sofort an den Werbeslogan von Dallmayr? Richtig! Für diese bekannte deutsche Kaffeemarke und das zugehörige Delikatessengeschäft in der Münchner Altstadt ist ein Wolnzacher Namensgeber. Alois Dallmayr wurde am 25. Mai 1849 in der Preysingstraße 3 geboren. Eine Gedenktafel erinnert noch heute daran. Um 1870 erwarb Alois Dallmayr das Münchner Handelsgeschäft. Später verkaufte er es an das Ehepaar Randlkofer.
Ein nettes Detail am Rande: Therese Randlkofer baute als Witwe das Delikatessenhaus zu einem der Führenden in ganz Europa aus. Eine Frau als Firmenchef – eine wahre Sensation gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Mit diesem Wissen ist Dein nächster Kaffee in einem der Lokale in der Preysingstraße sicher ein besonderer Genuss mit Vollendung!
(Bilder: Weiher/gemeinfrei)