Weihnachtskrimi: Stille Nacht, eisige Nacht – Teil #3

Lesen und Spenden - mit dem Hallertauer Adventskrimi von Christiane Fux! Begleitet Kommissar Reineder durch seinen mysteriösen Fall, die Hallertau und unsere 24 Türchen. Und wenn es euch gefallen hat, schließt euch unserer Autorin an, die ihr Honorar ganz im Geiste der Weihnacht für ein Kinderhospiz spendet.

Special von hallertau.de, Dezember 3, 2019

Teile diesen Artikel mit deinen Freunden!

Teil 3

„Geschieden und vermutlich wohlhabend, also“, wiederholte Reineder die Worte des Rechtsmediziners. „Also gut, Lutz. Spucken Sie es aus. Wie kommen Sie zu der Erkenntnis?“
Dr. Lutz zuckte mit den spitzen Schultern. „Aber das liegt doch buchstäblich auf der Hand“, grinste er. Er packte die tote Hand am Handgelenk und deutet auf den Ringfinger. „Schauens, die Vertiefung hier? Da hat der Mann offensichtlich einen Ring getragen – und zwar mehrere Jahre.“
„Vielleicht hat er ihn nur abgezogen, weil er auf a Affäre aus war“, grübelte Bibi.
„Dann wär die Haut dort heller als der gebräunte Handrücken“, erklärte Dr. Lutz „Also trägt er ihn wohl schon eine Weile nimmer.“
Bibi zog eine Schnute.
„Und wie kommen Sie zu den Rückschlüssen über den finanziellen Status?“
„Sehen Sie, die Fingernägel san ausgesprochen gepflegt. Und gleichzeitig san da diese Schwielen.“ Der Mediziner deutete auf eine etwas gelbliche Verfärbung an der Innenhand. „Das ist die Hand vo nem passionierten Reiter. Männer in diesem Alter, die viel reiten, verfügen in der Regel über a bissal Geld.“
„Vielleicht klärt sich die Sache auf? Vielleicht liegt gar kein Verbrechen vor, sondern die Hand ist bei einem Unfall abgetrennt worden und irgendwie abhandengekommen?“, überlegte Bibi.
„Eine Hand kimmt net einfach so abhanden. In jedem Fall wurde sie net einfach abgehackt, abgesägt oder abgerissen – die wurde professionell amputiert!“
„Also kein Unfall“, sinnierte Reineder.
„Vielleicht musste sie aus gesundheitlichen Gründen abgenommen werden und is dann verloren ganga?“, spann Bibi den Faden einer harmlosen Erklärung weiter. Es war kurz vor Weihnachten! Die Adventszeit wollte sie sich nicht durch ein Gemetzel versauen lassen!
„Naaa! Dagegen spricht vor oim, dass diese Hand keinerlei Krankheitszeichen aufweist. Keine Krebserkrankung, keine offensichtliche Funktionseinschränkung. Diese Hand war bis zu ihrem Tod vollständig gesund!“
„Vielleicht stammt sie aus einem Präparierkurs für Medizinstudenten.“
„Und dann?“
„Einer hat sie mitgenommen. So als Souvenir. Vielleicht für Halloween. Könnte doch sein?“
Reineder schätzte seine Kollegin für ihre fantasievolle Herangehensweise, die zu mancher unorthodoxen Aufklärung beitrug, aber dieses Szenario erschien ihm doch zu unwahrscheinlich.
Dr. Lutz wiegte bedächtig den Kopf. „Das kann ich definitiv ausschließen“, sagte der Rechtsmediziner. Und erklärte ihnen dann, warum.


Die Autorin

Christine Fux (zur Website), aufgewachsen in Hamburg, lebt und schreibt seit mehr als 20 Jahren in München. Dank ortskundiger Freunde ist ihr inzwischen auch der besondere Charme der Hallertau vertraut. Die Medizinjournalistin hat bislang vier Kriminalromane rund um den ermittelnden Bestatter Theo Matthies im Piper-Verlag veröffentlicht. Nebenbei strickt sie raffinierte Dinnerkrimispiele für zuhause unter der Marke „Mörderische Dinnerparty“.

Das gesamte Honorar für diesen Adventskalender geht als Spende an die Stiftung „Ambulantes Kinderhospiz München“. Die in ganz Bayern tätigen Helfer unterstützen Familien mit schwerst- und todkranken Kindern, damit die kleinen Patienten statt im Krankenhaus im Kreise ihrer Familien versorgt werden können.

Wenn auch du dieses wichtige Projekt unterstützen möchtest, kannst du dich hier informieren: www.kinderhospiz-muenchen.de. Oder spende direkt und unkompliziert unter unserer personalisierten Spendenaktion „Lesen und Spenden – mit dem Hallertauer Adventskrimi!“.

Teile diesen Artikel mit deinen Freunden!