Hopfen und Malz #5: Die Kloster-Brauerei in Scheyern
Weiter geht es mit unserer Serie über Hallertauer Brauerein. Diesmal im Blick: Die Kloster-Brauerei in Scheyern.
Im Kloster Scheyern reicht die Kunst des Bierbrauens bis ins Jahr 1119 zurück. Mönche besiedelten die ehemalige Burg der Grafen von Scheyern und legten den Grundstein für einen Betrieb, der bis heute fortbesteht.
Die Brauphilosophie
In der Klosterbrauerei Scheyern wird nach jahrhundertealten überlieferten Rezepturen und gemäß dem Reinheitsgebot gebraut. Die Rohstoffe wachsen quasi vor der Haustüre – vom Wasser aus dem hauseigenen Brunnen, dem Malz von südlich der Donau bis hin zum wichtigsten Rohstoff, dem Hopfen, der in Sichtnähe zum Brauhaus gedeiht. Regionalität hat hier einen hohen Stellenwert. Dabei werden Tradition und moderner Erfindungsgeist von der Klosterbrauerei wunderbar in Einklang gebracht: „Bei uns heißt es nicht ‚entweder- oder‘, sondern ’sowohl als auch’“, erklärt Cellerar Pater Lukas Wirth überzeugt.
Die Herzstücke der Marke
Neben sechs ganzjährigen Bieren werden vier saisonale Biere hergestellt. Dazu gehören der Maibock, das „Hopfazupfabier“ (Festmärzen für das Volksfest Pfaffenhofen), das „Christkindlbier“ und der Klosterdoppelbock. Abhängig von der Jahreszeit bietet die Brauerei markante Spezialbiere basierend auf neuen Hopfensorten wie Polaris und Hüll Melon an. Diese tragen Namen wie „Frühlingsrauschen“, „Sommerfrische“ (mit erntefrischem Scheyerer Grünhopfen), „Herbstwind“ und „Winternacht“ (Weizenbock). Die Klassiker bilden das Kloster Helle und Dunkle, das Klosterweißbier und das Schyrengold. Mit 33 Bittereinheiten besticht das elegante Kloster-Pils.
Spannend zu wissen:
Eine Vorreiterrolle nimmt die Klosterbrauerei in Sachen CO²-Neutralität ein. Hackschnitzelheizung und Photovoltaikanlage produzieren die zum Brauen benötigte Energie. Man verzichtet somit komplett auf fossile Brennstoffe. Außerdem ist Braumeister Tobias Huber Träger des Bayerischen Staatspreises und hat die Meisterschule als Jahrgangsbester abgeschlossen.
Wo und wie viel
Produziert wird das Klosterbier in erster Linie für den lokalen Bereich – also die Klosterstub’n in der Klosterschänke, örtliche Gaststätten und den eigenen Getränkemarkt. Weitere Getränkemärkte in und um Scheyern herum führen die Klostersude im Sortiment. Während der Sommermonate ist der lauschige Klosterbiergarten ein beliebter Treffpunkt für eine gepflegte Feierabend- oder Wochenend-Halbe. Im ganzjährig geöffneten Braustüberl kredenzt das Küchenteam Speisen aus exzellenter bayerischer Küche. Bierseminare gibt es auf Anfrage. Auch im Kloster-Getränkemarkt heißt man Gäste herzlich willkommen.
„Ich liebe das Brauen weil, man sich mit wenig Zutaten kreativ austoben kann“
Tobias Huber, preisgekrönter Braumeister