Das Hallertauer Ding #10

Des einen Schatz ist des anderen Trash. Faszinierend kann beides sein und so stellen wir euch interessante und abgefahrene Funde, Artefakte, Objekte und Gebilde aus der Hallertau vor.

Feature von Lisa Schwarzmüller, August 14, 2020

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Wo haben wir’s gefunden?

Säuberlich verstaut im Dachboden eines Manchinger Wohnhauses.

Und wie heißt’s denn jetzt?

Schwesternhaube

Das macht man damit:

Dieses Hallertauer Ding darf beim entsprechenden Faschings- oder Halloweenkostüm auf keinen Fall fehlen. Denn noch vor 30 Jahren war es für Krankenschwesterschülerinnen Pflicht, die Haube bei der Arbeit mit unzähligen Haarnadeln am Kopf festzupinnen. Anders als heute, wo es für Krankenpfleger*innen vor allem um eine funktionale und hygienische Arbeitsausstattung geht, war die Haube für die damals noch zum großen Teil weiblichen Schüler  Statussymbol. Je nachdem, wie viele Ausbildungsjahre man schon auf dem Buckel hatte, wies diese ein, zwei oder drei Streifen auf. Der Stil der Haube bestimmte die Zugehörigkeit der Schülerinnen zu den jeweiligen Organisationen. Verschiedene Orden wie das Rote Kreuz oder die Johanniter trugen eine für sie typische Tracht. Wer heute nach einem „Krankenschwesternkostüm“ sucht, findet wahrscheinlich diese historischen Anleihen an die Tracht der Pflegeschülerinnen in seinem Warenkorb wieder.

Was sogt’s?

„Gott sei Dank muss ich dieses Ding heutzutage nicht mehr aufsetzen. “

 

Ingrid Schwarzmüller, Krankenpflegerin mit jahrzehntelanger Berufserfahrung

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