"A Weib muaß her, sonst werd i narrisch"

Pfaffenhofen

Quelle: Stadt Pfaffenhofen

Winterlich war beim Freitagabend der Pfaffenhofener Winterbühne nur die Außentemperatur. Sonnig und heiter war hingegen die Laune der Zuschauer in der vollbesetzten Aula bei den „Opern auf Bayrisch“.

Opern auf Bayerisch? Ja, das geht! Man nehme drei Leser, ein gutes Dutzend Musiker (unter Leitung von Andreas Kowalewitz) und drei bavarisierte Bühnenwerke (wie hier „Carmen“, den „Fliegenden Holländer“ und „Die Zauberflöte“), und fertig ist die Erfolgsmischung. Gerd Anthoff, Conny Glogger und Michael Lerchenberg widmen sich als Schauspieler-Trio den durchweg im Paarreim gehaltenen Schallweg-Versen mit sichtlichem Vergnügen. Seit fast 35 Jahren begeistern Paul Schallwegs gereimte Verballhornungen berühmter Operntexte, wo auch immer sie zwischen Rüsselsheim und Garmisch-Partenkirchen aufgeführt werden. „Schee is᾽ bei Eich!“, meint Conny Glogger, und die Zuhörer können dieses Kompliment umgehend auch in Gegenrichtung bestätigen: In schönster Faschingsstimmung wird da auf der Bühne gelispelt, gepoltert und gesäuselt. Und wenn am Ende von Wagners Fliegendem Holländer („Des Geisterleb’n is barbarisch, a Weib muaß her, sonst wer’ i narrisch!“) das ohnehin auf Alpenglühen und Edelweißblühen gestimmte Erlösungspathos parodistisch weiter und weiter übersteigert wird, hat Alt und Jung dabei eine wahre Freude.